Ein Tourauftakt ist ja immer etwas Komisches. Habe mir vorgenommen, nicht mehr als 200km am Tag zu fahren. Cervantes ist daher ein ideales Ziel. Auf dem Weg dahin habe ich den Yanchep NP besucht und dort meinen ersten Koala
und mein erstes Kaenguru gesehen. Sahen beide sehr entspannt aus.
An die astronomischen Campingplatzpreise -in Cervantes 26$ fuer mein kleines Zelt- werde ich mich wohl gewoehnen muessen. Wird sich aber sicher noch Alternatives ausfindig machen lassen. Das wird die Zeit bringen. Letztlich bin ich gluecklich, dass ich trocken angekommen bin und trocken aufbauen konnte. Die Wolken am Himmel lassen nichts Gutes erwarten…
…und es kam, wie es kommen musste: Den lieben langen Tag regnet es wie in Schottland. Ausser mal kurz raus zum Fish & Chips Essen war ich den ganzen Tag im Zelt gefangen. Zum Glueck hat mir Maria das Bill Bryson Buch mitgegeben. Zeitvertreib gesichert.
Am naechsten Tag war es zumindest so lange trocken, dass ich die Pinnacles im Nauburg NP besuchen konnte. Sehr imposant, wie sich die Limestone-Stelen so aus dem Wuestensand erheben.
Morgens noch ziemlich matschig vom Regen
Am Kangaroo Lookout kann man ganz ungestraft bis an den Strand fahren – zumindest so lange kein Ranger in der Naehe ist…
Auch wenn dieses Bild sommeraehniche Zustaende suggeriert, es ist Winter hier und das heisst, dass es oft regnet. Musste schnell wieder in Richtung Zeltplatz, damit ich nicht komplett nass werde. Zumindest war ich heute etwas draussen und habe das gesehen, weswegen ich hierhergekommen bin. Lass doch ruhig regnen, habe ja noch Wein und Chips.
Gestern Abend noch etwas laenger mit Gavin, einem schottischen Auswanderer in der Waschkueche gesessen. Nachdem wir uns zweimal auf dem Klo getroffen hatten, war es Zeit fuer einen gemeinsamen Wein. Und da es zur Abwechlung immer noch regnete, halt dort. Heute hiess es wieder alles einpacken und auf ging es in Richtung Kalbarri. Auf dem Weg lag noch der Lesueur NP, der ueber einen kleinen Umweg zu erreichen war. Attraktion des NP sind die Wildblumen. Das mag fuer einen hitzegeplagten Australier eine aussergewoehnliche Ansicht sein; sind allerdings ganz schoen viele Kilometer Schotterpiste fuer ein paar Pflanzen.
Die Fahrt nach Kalbarri fuehrt schoen durch buschlandschaft. Wenig Verkehr. Hier in Kalbarri habe ich nicht einmal Telefonempfang. Nicht weiter schlimm. Senke auf dem Campingplatz den Altersdurschnitt wieder einmal erheblich. Das Ding ist voll von Snowbirds, wie man in Nordamerika sagen wuerde. Goenne mir abends mal ein Essen im Restaurant: Schwertfisch mir Reis und einem Bierchen = 50$. Geht auch nicht jeden Tag und ich war froh, dass ich noch eine Tuete Chips im Zelt hatte, denn satt wurde ich davon nicht… Ich muss mir vornehmen, demnaechst besser auf die Tankstellen zu achten. Bin heute an einer vorbeigefahren, die in Deutschland schon in den fruehen 80er Jahren dicht gemacht worden waere. Heute war das kein Problem, aber das kann woanders ja ganz anders laufen… Himmel sternenklar. Freue mich auf noch abgelegenere Orte, um das noch besser geniessen zu koennen.
Bin heute recht frueh hoch um den Kalbarri NP zu besuchen. Damit ist man schon den Tag ueber beschaeftigt, braucht aber keinesfalls mehr, es sei denn, man will die langen Wanderungen machen, aber das will man mit Motorradklamotten nicht so gerne…
Insgesamt waren das in dem NP gute 50km Sandpiste. War es am Morgen noch recht schlammig, wurde es am Tag immer trockener und sandiger. Irgendwie war es nicht mehr die Frage, ob man sich auf die Nase legt, sondern wann. Am Ende ging es aber ganz gut. Man muss sich einfach erst wieder daran gewoehnen. Immerhin war ich schon wieder schneller als die PKW, aber das reicht noch nicht fuer’s eigene Sicherheitsgefuehl. Auf dem Campingplatz hat dann einer noch am Abend leckere Stueckchen Fisch spendiert. Das half etwas gegen die Kaelte: knappe 10 Grad und garstiger Wind. Winter halt…
Ab Richtung Norden – auf in waermere Gefilde. Ziel der heutigen Etappe ist Shark Bay. Dort gab es die erste Enttaeuschung. Einer der wenigen Vorhaben, die ich mir ausgesucht habe, war der Besuch des Francois Petron NP. Leider kommt man da nur mit 4WD rein, das ist zu schwierig fuer mich, oder man bucht eine Tour. Und die waren alle ausverkauft… Schade. Dann eben doch auf eigene Faust; so weit, wie es eben geht. Zumindest bis zur alten Schafscherer-Station hats gelangt. Danach stand Monkey Mia auf dem Programm. Das hat zwar nichts mit Affen zu tun, eher schon mit Delfinen. Und die tummeln sich da in Strandnaehe brav rum und suchen Futter.
Morgen steht eine lange Etappe nach Exmouth auf dem Programm: 700km liegen vor mir.
Wieviel sind den 50$? Warte mal … ich gucke mal nach … so, da bin ich wieder.
Das sind etwa 34,- € … nicht schlecht. Um nicht zu sagen Wahnsinn!
Vielleicht machen wir hier mal ein Spendenkonto auf: Save Thomas!
Tolle Fotos, so viele neue Eindrücke schon in den ersten 2 Wochen.
Weiter so und ein Salute auf Wein und Chips!!
Klasse Doku über dieses Land am Ende der Welt,beeindruckende Bilder,freue mich schon auf die nächsten. Wünsche Dir weiterhin stressfreie Fahrt und viele neue Eindrücke.
schöne Bilder, spannende Berichte! Bei den Preisen droht ja eine einjährige Diät – nicht dass Du völlig abgemagert zurückkommst! Schottland im Regen, oh je. Nass, nasser, Scotland. Viel Spaß weiterhin und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!
Die Photos sind klasse. Denke, das breite Grinsen ob dieser Eindrücke ist Dir ins Gesicht gefräst und bleibt dort 😉
Und das ist der Auftakt. Donnerwetter. Bin gespannt auf die nächsten Berichte und Bilder.
Tolle Fotos!
Evtl. sollten wir noch warme Unterwäsche schicken?
Hoffe Du hast selber mal die Delfine am Monkey Mia gekrault!
Da hast Du ja schon reichlich Nationalparks abgeklappert.
Die Strecken sehen anspruchsvoller aus als ich gedacht hätte!
Also schön langsam geniessen,statt lang machen!Sind gespannt auf nächsten Bericht.
moin kollege! mensch, schon soviel los in den ersten wochen! geile bilder, das mehrt doch mal meine vorfreude auf die westküste 🙂 ich hoffe bis wir kommen bist du nicht komplett vom glauben (bier) abgekommen und bist zum weintrinker konvertiert! aber so lang ists ja nicht mehr, wir holen dich da schon wieder raus 😉
freu mich auf noch mehr pics und berichte, weiter so!
hoffe du überstehst den winter noch gut! liebe grüße aus dem frösteligen nachbarlande!